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VERBINDENDES ERBE

Kirche der Hl. Paraskieva in Oleksandrivka

Die Kirche in Oleksandrivka (Abb. 1) ist eine Vertreterin des Maramuresch-Typs, benannt nach einer Region im heutigen Nordrumänien, die an die Ukraine grenzt. Für die Kirchen dieses Typus, die in beiden Länder vorkommen, ist ein Satteldach charakteristisch. Über dessen westlichem Teil erhebt sich ein Turm mit einem Spitzhelm (Abb. 2). Das Kirchenschiff ist meistens mit einer Tonnen überwölbt. Die Gesamtform der Kirche, die an gotische Bauten erinnert, gab einigen Kunsthistoriker Anlass zu der Vermutung, dass die Kirche in Oleksandrivka bereits im Mittelalter erbaut wurde (Taras 2006, S. 118, 165). Andere Fachleute interpretieren die Form eher als ein Fortleben der gotischen Tradition in späteren Zeiten (Kutnyi 2009, 161).

Die Kirche in Oleksandrivka wurde zum ersten Mal 1751 als baufällig benannt. Aus diesem Grund musste sie 1753 weitgehend um- bzw. neugebaut werden, wie eine Inschrift an der Südfassade belegt. Aus diesem Vorgang kann geschlossen werden, dass die Kirche vermutlich schon im 17. Jahrhundert bestand.

Besondere Aufmerksamkeit verdient die vollständige Ausmalung des Innenraums der Kirche. Die Malereien wurden 1779 vom Meister Stefan Terebelskyj (Стефан Теребельський) ausgeführt. Unter den vielen biblischen Szenen und Darstellungen von Heiligen und Propheten ist die Abbildung der apokalyptischen Reiter (Abb. 3), die sich im Eingangsbereich der Kirche befindet, besonders interessant. Leider wurden die kostbaren Malereien durch die in die Kirche eindringende Feuchtigkeit stark beschädigt.

Im Jahr 2002 wurde eine Teilrestaurierung begonnen, die aber wegen fehlender Mittel unterbrochen werden musste. Bereits im Krieg wurde 2022 mit Unterstützung der ALIPH-Stiftung (International Alliance for the protection of heritage in conflict areas) eine Notsicherung der Kirche von Oleksandrivka durchgeführt und die Restaurierung der wertvollen Malereien eingeleitet. Einblick in die Arbeiten gibt ein Youtube-Film des in Lviv ansässigen Restaurierungsbüros KARP restorers.

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Abb. 2
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Abb. 3
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