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Glossar


„Blockbauweise ist eine Bauweise, in der Balken waagerecht, übereinander verlegt sind und durch die Ausbildung von Eckknoten zu Kränzen verbunden werden. Die Art der Verbindungen reicht von einfachen Überkämmungen bis zu hochkomplizierten Verbindungsarten. Der Vorteil einer solchen Bauweise gegenüber dem Ständerbau besteht darin, dass diese Konstruktion gleichzeitig tragende Konstruktion und abschließende Außenschale des Gebäudes ist. Es sind somit keine weiteren Konstruktionen oder Materialien notwendig. Der Nachteil dieser Bauweise besteht in dem großen Holzverbrauch, so dass sie natürlich nur dort möglich ist, wo es Holz in großen Mengen gibt.“ (Kutnyi 2022, S. 34).


“Der Boika-Typus hat eine dreiteilige Kirche, die aus drei Blockbaueinheiten mit drei Bekrönungen besteht, die sich stufenartig nach oben entwickeln. Es gibt nicht nur Kirchen mit vielen »Stufen« […], sondern auch mit nur zwei »Stufen«, die Betonung  wird auf den mittleren Gebäudeteil gelegt – ihre Bekrönung erhöht sich über die seitlichen Teile; im Inneren sind die Räume offen bis zum höchsten Punkt unter der Zwiebel. Dieser Typus ist in der Ukraine und in Polen verbreitet.“ (Kutnyi 2022, S. 39).


“Flugdächer sind eine Holzkirche umgebende Dächer, die einen konstruktiven Holzschutz der Wände und vor allem der Schwellen bieten. Deren Aufgabe besteht darin, das Fallwasser möglichst weit vom Schwellenbereich wegzuleiten und so die Wände vor Spritzwasser zu schützen. Das Dach ragt meist so weit vor, dass auch bei schrägem Regen das Wasser nicht auf die Oberfläche der Wände trifft. Die Zahl solcher Dächer unterscheidet sich von einem Objekt zum anderen, ist aber indirekt mit der Kirchenhöhe verbunden.“ (Kutnyi 2022, S. 43).


„Der hauptsächlich in der Ebene der Region verbreitete Galizische Typus der Holzkirchen kann zum einen in den „Altgalizischen” und zum anderen in den eigentlichen „Galizischen” Typus unterschieden werden. Im Grundriss bestehen beide aus den drei Blockbaueinheiten: Pronaos, Naos und Sanktuarium, die nacheinander nach Osten angeordnet sind. Äußerlich ist der in der Mitte platzierte Naos mit seinem Volumen den anderen Bauteilen übergeordnet. Er ist nicht nur höher, sondern auch im Grundriss breiter als der Pronaos und das Sanktuarium. Somit wird eine Symmetrie im Erscheinungsbild angestrebt. Beide Untertypen unterscheiden sich nicht nur nach dem Zeitraum der Erbauung, sondern auch in den Formen. Das wichtigste Merkmal des „Altgalizischen” Typus ist die pyramidenartige Bekrönung des Naos, welche stufenartig oder auch in einfacher Form ausgeführt sein kann. Der „Galizische” Typus entstand Anfang des 18. Jahrhunderts und ist an der großen helmartigen Bekrönung zu erkennen, wobei sich diese oft jeweils über alle drei Bauteile erhebt. Im unteren Bereich des Baus wird die Kirche von einem Flugdach umgeben, welches entweder auf Konsolen9 ruht oder von Stützen getragen wird.“ (Kutnyi 2006, S. 8).


Ein Grad ist ein Areal, auf dem sich zumeist religiöse und weltlichen oder auch nur religiöse Ansiedlungen befanden und das zu deren Schutz von einer Befestigung umgeben war.


„Die Holzkirchen sind mit Holzschindeln gedeckt. In der Ukraine sind überwiegend zwei Deckungstypen zu finden. Ein Typ sind die Schuppenschindeln. Sie werden ausschließlich aus Eichenholz hergestellt. Sie sind im Längsschnitt keilförmig und werden stumpf dicht aneinandergelegt. Am dichtesten ist so eine Deckung, wenn diese Schindeln auf einer Bretterunterlage verlegt und diese Bretter im Querschnitt rautenförmig sind, so dass dabei die Fugen eine leichte Neigung nach außen bilden und somit die Konstruktion wasserdichter machen.“ (Kutnyi 2022, S. 42).


„Die Ikonostase (griech. eikon = Bild, stasis = Bau) ist eine meist dreitürige Bilderwand, die zwischen dem Naos und dem Sanktuarium, also zwischen den Gläubigen und dem Altar aufgestellt ist. Die Ikonostase ist das liturgisch und kultisch bedeutendste Element der orthodoxen Kirche. Das Sanktuarium ist der allerheiligste, der „himmlische” Teil der Kirche und bleibt der Gemeinde unzugänglich und verborgen; allein der Priester hat Zugang. Die Ikonostase bildet also eine Wand und damit eine Grenze zwischen der menschlichen und der göttlichen Welt. Die Ikonen sind für die orthodoxe Kirche sozusagen die Fenster in eine geistige Welt. Die mittlere Tür bezeichnet man als die Königstür oder „Heilige Pforte”, welche vom Priester nur nach der Wandlung benutzt wird. Die äußeren Türen werden „Diakonstüren“ genannt und dienen zum Betreten des Sanktuariums.“ (Kutnyi 2006, S. 27).


Aus dem altgriechischen Λαύρα. Bezeichnung für eine Einsiedlersiedlung in der orthodoxen Kirche und in den griechisch-katholischen Kirchen. Die Anachoreten führen kein gemeinsames Klosterleben, feiern jedoch die Lithurgien zusammen.


„Kirchen des Maramuresch-Typs sind im Grundriss dreiteilig. Alle Baukörper werden mit einem Satteldach gedeckt, aus dem in seinem westlichen Teil ein spitzenartiger Turm herausragt. Besonders ist für diesen Typus, dass der Naos und das Sanktuarium mit einem Tonnengewölbe gedeckt sind. Dieser Typus ist in der Ukraine und in Nordrumänien verbreitet.“ (Kutnyi 2022, S. 40).


Die Sitch waren besfestigte Orte, an denen Versammlungen der Kosaken stattfanden und von denen aus das Land verwaltet wurden. Die Saporoger Sitch war der wichtigeste dieser Ort. Der erste Saporoger Sitch entstand im 16. Jahrhundert. Im weiteren historischen Verlauf befanden sich die Saporoger Sitch auf verschiedenen Insel des unteren Dnipro. Sie wurde schließlich Ende des 18. Jahrhunderts durch russische Truppe zerstört.


Ständerbauweise ist eine Bauweise, bei der die tragenden Konstruktion eines Baus aus senkret aufgestellten Ständern – in der Holzarchitektur sind das Holzbalken – gebildet wird. Diese Balken reichen von der Schwelle bis unter das Dach.